Downcut-Verfahren steigert Einbauqualität
Bei der Ausführung wählte der Kunde das Downcut-Verfahren, das die erfahrenen Anwendungsexperten von Wirtgen speziell für das Kaltrecycling in-situ entwickelt haben. Bei diesem Konzept kann die Fräswalze nicht nur wie beim Upcut-Verfahren im Gegenlauf, sondern auch im Gleichlauf rotieren. Im sogenannten „Rear Load“ wird das recycelte Fräsgut per Heckverladung direkt an einen Straßenfertiger übergeben, der das Material umgehend einbaut und vorverdichtet. Walzen übernehmen anschließend die Endverdichtung. Durch das Downcut-Verfahren ist bei der Aufbereitung des Materials – gerade von sehr brüchigen, dünnen, alten Asphaltstraßen – eine präzise Stückgrößenkontrolle möglich. Darüber hinaus vereinfacht es die Materialführung.
Wirtgen Group Road Technologies arbeiten Hand in Hand
So auch im Champaign County. Während der 3800 CR auf dem CH 20 direkt mit dem Recycling beginnen konnte, musste er auf dem CH 11 zunächst 4 cm Deckschicht abfräsen. Für den Kaltrecycler kein Problem, denn hier spielt er sein großes Plus aus, auch als Hochleistungsfräse flexibel einsetzbar zu sein. Beim anschließenden Recycling fräst und granuliert der robuste Fräs- und Mischrotor des 3800 CR den beschädigten Asphaltbelag in einem Arbeitsgang 10 cm tief. Gleichzeitig mischt er den von einem Bindemittelstreuer vorgestreuten Zement ein.
Vom 3800 CR geschobene Tankwagen versorgen die Einsprühanlagen über angekoppelte Schlauchleitungen mit Wasser und mit Heißbitumen, das als Schaumbitumen zugegeben wird. Das Material wird sogleich im Mischraum homogen vermischt, so dass in-situ das neue Mischgut entsteht. Auf dem Rotor positionierte Auswerfer übergeben anschließend das Mischgut auf das Förderband des 3800 CR. Über das schwenk- und höhenverstellbare Band wird es dann per Heckverladung in den Materialbunker des VISION 5200-2 übergeben. Dieser baut das Mischgut wieder präzise profil- und lagegerecht 10 cm dick ein und verdichtet es gleichzeitig vor. Die beiden Tandemwalzen HD+ 140 VV und HD+ 110 VV übernehmen mit der finalen Verdichtung den letzten Feinschliff.
Mit dem Ergebnis zufrieden zeigt sich auch Stahl: „Das Recycling in situ ist eine gute Ergänzung zu traditionellen Bauweisen. Dank der Wiederverwendung des Materials reduzieren wir Zeit, Kosten und schonen die Umwelt. Davon profitiert neben dem Kunden auch der Steuerzahler.“
Und der Auftrag wurde erfolgreich in dem vorgegebenen Zeitfenster abgeschlossen Das freut nicht nur den Auftraggeber von Dunn, auch das Straßenbauunternehmen profitiert von der termingerechten Fertigstellung. Denn der nächste Einsatz des 3800 CR steht schon bevor, doch diesmal nicht im Kaltrecycling, sondern im Fräsen.
Two in One: Hochleistungsfräsen mit dem 3800 CR
Der mit einem Ladeband ausgerüstete 3800 CR kann nämlich auch als Hochleistungsfräse im Upcut-Verfahren eingesetzt werden. Die starke Motorisierung und Förderbandkapazität befähigen den 3800 CR zum Fräsen mit extrem hoher Ausbauleistung wie zum Beispiel beim Ausbau kompletter Asphaltpakete. Großer Vorschub und bis zu 35 cm Ausbautiefe garantieren eine schnelle Abwicklung von Großbaustellen wie den großflächigen Deckschichtenaustausch auf Autobahnen oder auf Start- und Landebahnen von Flughäfen. „Wir setzen den 3800 CR auch vor dem Recycling zum Abfräsen dünner Belagsschichten ein und um unterschiedliche Neigungen und Höhen zu korrigieren“, so Stahl.
So wird nach der Überbauung der Recyclingschicht mit einer Deckschicht das vorhergehende Höhenniveau erhalten.
Dank seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten ist der 3800 CR ein wahres Multitalent in der Straßensanierung, das weiß nicht nur die Firma Dunn aus Illinois zu schätzen.