Azubis schauen auf Tablets

Mit dem iPad an die Werkbank

Ob E-Learning am Tablet, 3D-Drucker oder digitales Berichtsheft – unter dem Stichwort „Ausbildung 4.0“ setzt Vögele zahlreiche Digitalisierungsmaßnahmen um.

Dank des elektronischen Werkerinformationssystems ist die Produktion bei Vögele bereits umfassend digitalisiert. „Durch unser Projekt Ausbildung 4.0 bereiten wir die Auszubildenden bestmöglich auf die vernetzte Arbeitswelt vor. Damit geben wir ihnen die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse für ein sich wandelndes Industrieumfeld mit“, sagt Sven Deutsch, Ausbilder für Industriemechaniker. Er ist einer von fünf Ausbildern bei Vögele und treibt das Projekt – gemeinsam mit Ausbildungsmeister Oliver Laible – seit dem Start voran.

„Im Rahmen der Ausbildung 4.0 verknüpfen wir digitale Technologien und maschinentechnische Ausbildungsinhalte miteinander“, sagt Oliver Laible und ergänzt: „Konkret bedeutet das: Wir setzen auf das Arbeiten mit zeitgemäßen Medien, das Schulen von mehr Medien- und IT-Kompetenz und das Heranführen an Themen wie Industrie 4.0, Automatisierung und Vernetzung.“

Junge Frau mit Schutzbrille

„Durch Animationen und Erklärvideos auf unserer E-Learning-Plattform kann ich komplexe Inhalte einfacher nachvollziehen.“

Céline Hoffmann, Auszubildende Industriemechanikerin bei Vögele

Digitales Lernen

Als erste Maßnahme erhalten alle Vögele Azubis zum Ausbildungsstart ein eigenes Tablet. Es kommt in der Ausbildungswerkstatt überall zum Einsatz: an der Werkbank, an der Maschine und im Ausbildungsunterricht.

Routiniert klickt sich Céline Hoffmann, angehende Industriemechanikerin, an ihrem iPad durch einen Maschinenlehrgang. Sie nutzt dabei die E-Learning-Plattform Vocanto, die viele Lerninhalte bereithält. „Komplexe Inhalte verstehe ich am besten, wenn ich mir die Hintergrundinfos in Vocanto durchlese, Erklärvideos schaue und mein Wissen durch kurze Überprüfungen teste“, sagt die 17-Jährige.

Nach der theoretischen Einführung geht es für sie direkt an die Universalfräsmaschine in der Ausbildungswerkstatt, um ihr Wissen in der Praxis zu vertiefen. Dazu öffnet sie mit ihrem persönlichen Code zunächst den elektronischen Schlüsselkasten. Auf dem integrierten Bildschirm sieht sie schnell, welche Maschine gerade verfügbar ist.

Vom digitalen Berichtsheft ...

An der nächsten Werkbank sitzen John und Steven Frydrych. Die beiden Brüder absolvieren seit September 2023 eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Gerade erfassen sie am Tablet, was sie diese Woche gelernt haben. Das müssen alle Azubis laut Ausbildungsverordnung regelmäßig in einem Berichtsheft dokumentieren. Vögele hat mittlerweile auf das digitale Heft umgestellt. „Das Pflegen geht nun superschnell. Außerdem kann ich meine Übersicht mit den Ausbildern und sogar der der Industrie- und Handelskammer teilen, um für Prüfungen zugelassen zu werden“, sagt John Frydrych.

Tolles Produkt
Azubi am 3D-Drucker
... bis zum 3D-Drucker

Sein Azubi-Kollege Julien Hornaday ist ebenfalls seit 2023 bei Vögele. Der 21-Jährige macht eine Ausbildung zum Mechatroniker. Auf eines freut er sich in den nächsten Monaten besonders: Auf die Arbeit mit dem 3D-Drucker. „Neulich haben Azubis hier ein digitales Türschild für unseren Unterrichtsraum konstruiert – vom ersten Entwerfen einer Skizze über das Bearbeiten des Modells mittels Software bis hin zum Ausdrucken am 3D-Drucker“, sagt der Auszubildende und ergänzt: „Das war schon ein cooles Projekt.“

Mechatroniker-Azubi Julien Hornaday schätzt die digitalen Ausbildungsinhalte bei Vögele.

Das Beste aus beiden Lernwelten

Trotz der vielen digitalen Maßnahmen legen die Vögele Ausbilder weiterhin Wert auf den persönlichen Austausch mit den Azubis: Alle bekannten Unterrichtsformen wie Frontalunterricht, Gruppenarbeit und Präsentationen bleiben erhalten und ergänzen die neuen Lernmethoden. Damit kombinieren sie das Beste aus beiden Welten.

Zukünftig sind weitere Maßnahmen geplant: etwa das Ausweiten der Arbeit mit den Echtzeitdaten des elektronischen Werkerinformationssystems auf die Ausbildung. „Anweisungen für Werkstücke sind in Zukunft direkt digital abrufbar und Barcodes an den Dreh- und Fräsmaschinen können von den Azubis per Tablet gescannt werden“, sagt Oliver Laible. Damit baut Vögele seine Ausbildung 4.0 kontinuierlich aus.

Ausbilder neben zwei Azubis an der Werkbank mit Tablets

„Alles Digitale gehört für junge Menschen heute selbstverständlich zum Alltag. Indem wir unsere Ausbildung stärker danach ausrichten, machen wir sie effektiver und heben uns von anderen Arbeitgebern ab.“

Sven Deutsch (rechts), Ausbilder für Industriemechaniker bei Vögele

Gruppenfoto aller Azubis und Ausbilder aus der Vogelperspektive
Ausbildung bei Vögele

Bei der Joseph Vögele AG werden derzeit knapp 70 junge Menschen in den Berufen Industriemechaniker, Mechatroniker und Lagerlogistiker ausgebildet. Im Herbst kommt die zweijährige Ausbildung zum Fachlagerist hinzu. Jugendliche, die an einem Ausbildungsplatz für das Jahr 2024 interessiert sind, können sich schon jetzt online bewerben.

Mehr Infos
Tablet auf Werkbank