Oszillation: Effizient verdichten
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist für BAM Infra die Verdichtung mit Oszillation. HAMM hat vor über 30 Jahren als erster in der Branche diese Technologie zur Marktreife gebracht und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Die Bauleiter und Fahrer sowie die Kollegen aus dem Asphaltlabor sind von der HAMM Oszillation überzeugt. Deshalb stattet BAM Infra seit 2014 alle neuen Walzen mit dieser Technologie aus. Im Vorfeld dieser Entscheidung hatte das Unternehmen die Technologie aber genau unter die Lupe genommen. „Wir haben verschiedene, bei uns übliche Asphalt- Mischgüter inklusive Niedrigtemperaturasphalt mit und ohne Oszillation verdichtet. Analysen unseres Laborteams haben gezeigt, dass wir mit der Oszillation schneller und effizienter die gewünschte Verdichtung erreichen und die Technologie auch darüber hinaus viele weitere Vorteile bietet“, erzählt Projektleiter Mark van Duuren. Dank der Leistungsfähigkeit der Oszillation waren in Eindhoven nur drei Hin- und Rückfahrten der Tandemwalzen nötig – die erste direkt hinter den Fertigern ohne Oszillation, die zweite und dritte mit aktivierter Oszillation und Vibration.
HCQ Navigator: Optimierte Prozesse
Im Rahmen der Ausschreibung musste BAM Infra erläutern, mit welchen Maßnahmen das Unternehmen auf der gesamten Startbahn eine homogene und hohe Verdichtungsqualität erreichen würde. Die Lösung heißt „HCQ Navigator“. Die Straßenbauer nutzen dieses System vom HAMM seit Anfang 2016. Zwei entscheidende Vorteile sind für sie die verbesserte Verdichtungsqualität und die einfache Dokumentation. Dazu berichtet Bauleiter Jeffrey van der Putten: „Der HCQ Navigator hat die Auftraggeber als Qualitätsmanagement- und Dokumentationssystem schnell überzeugt.“ Das Grundprinzip: Sensoren erfassen alle wesentlichen Verdichtungsparameter und ein DGNSS-Empfänger ermittelt die Position. Daraus erzeugt das System eine grafische Darstellung, die jedem Fahrer live auf einem Panel-PC in der Kabine zeigt, wo schon ausreichend verdichtet wurde bzw. wo noch Verdichtungsbedarf besteht. Vernetzt man mehrere Walzen per WLAN, sehen alle Fahrer, wie weit ihr gesamtes Team bereits verdichtet hat. Das vermeidet Über- und Unterverdichtung, die erzielte Verdichtung ist sehr homogen und es ist zugleich kostensparend, da viele Überfahrten entfallen.
10 Walzen im WLAN-Verbund
Für den Einsatz in Eindhoven hat BAM Infra als erste Baufirma weltweit 10 Walzen mit HCQ Navigator auf einer Baustelle betrieben. „Als Profis gingen die Planer von BAM Infra bei dem Projekt in Eindhoven jedoch auf ‚Nummer sicher‘ und haben die Walzen auf 2 WLANs verteilt. Das hat wunderbar geklappt,“ erzählt Mark van Haaften, Servicetechniker bei WIRTGEN Nederland. Er hat den Einsatz vor Ort begleitet und ergänzt: „Wie erwartet, hat das 10er-System die Feuertaufe bestanden und einwandfrei gearbeitet.“ Ein weiterer Vorteil, der nicht nur BAM Infra, sondern auch dem Auftraggeber gefällt: Der HCQ Navigator zeichnet sämtliche Prozessdaten auf. „Diese Aufzeichnung ist für uns eine sehr effiziente Form der Dokumentation. Außerdem können wir bei Bedarf auch Abläufe und Ergebnisse gut analysieren“, so Bauleiter van der Putten.